Ein Bericht von Peter Fissenewert

Ich war kein besonders guter Schüler und empfand die Schule immer etwas streng und veraltet. Da war der Posaunenchor für mich eine erfrischende Bereicherung. Ich war Mitglied im Posaunenchor von 1974 bis 1981. Unser Repertoire bestand 1974 im Wesentlichen aus Marschmusik, was heutzutage vermutlich undenkbar wäre. Horst Reinkemeier gelang es, den Posaunenchor musikalisch viel anspruchsvoller und moderner zu gestalten und auch Martin Gentejohann und Malte Steinsieg sind wie alle Präsiden besondere Menschen, denen es gelingt, ein Team, eine Mannschaft zu formen. Mir hat diese Selbständigkeit und diese Selbstbestimmtheit immer sehr gut gefallen mit allen dazugehörigen Pflichten, aber auch Freiheiten. 

Eine tolle Erfahrung war für mich unser Auftritt in der Dortmunder Westfalenhalle vor mehreren tausend Zuschauern anlässlich einer Tanz-WM und auch die Reisen in die Gütersloher Partnerstädte Broxtowe und Chateauroux. Wir kamen uns ein wenig wie die Botschafter Güterslohs vor und wurden immer sehr freundlich empfangen und bewirtet.

Unvergessen sind für mich die Bläserfreizeiten, die großartigen Weihnachtskonzerte und das Adventsblasen. Wie vielen Menschen konnten wir durch unsere Musik Freude bereiten und uns natürlich auch. Ich will hier gar nicht von den vielen Dingen erzählen, die „Jungs eben so machen“ in Ihrer Freizeit, auch in der Bläserfreizeit. Dies hat aber eben auch mein jugendliches Leben und meine Erfahrungen mitbestimmt und das waren sehr schöne Erfahrungen, die ich mit meinen Bläserfreunden teilen konnte.

Ich hätte mir in meiner aktiven Schulzeit etwas mehr Wertschätzung für den Posaunenchor seitens der Schulleitung gewünscht, haben wir doch den Ruf der Schule tadellos „in der Welt“ verbreitet. 

Wir haben auch zwei Schallplatten aufgenommen, etwas, was man früher auch nicht so oft machte. Die eine Platte ist die „Happy Sound Selection“ und die andere übrigens eine Ausgabe zu einem weiteren Schuljubiläum.

Ich hatte die große Freude und das Glück, Trompete zu erlernen und später auch die erste Trompete spielen zu dürfen. Das Besondere daran, dass mich ältere Trompeter eben anleiteten und ich im Grunde ohne professionelle Trompetenlehrer das Instrument am Ende ganz gut beherrschte und es für mich selbstverständlich war, anderen, jüngeren Schülern, die gleichfalls Trompete lernen wollten, dabei behilflich zu sein. Leider habe ich nach der Schule nur noch selten Trompete gespielt. Meine Instrumente haben aber immer noch einen Ehrenplatz in unserer Wohnung und sie erinnern mich oft an wirklich schöne Zeiten.

Peter Fissenewert

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